Danke, Gerhard Holnsteiner!

Wie die Zeit vergeht - Barbara Schmidl bedankt sich bei Gerhard Holnsteiner Wie die Zeit vergeht - Barbara Schmidl bedankt sich bei Gerhard Holnsteiner
  • 2020-10-01T22:55:00+00:00

50 Jahre arbeitet Gerhard Holnsteiner schon in der Bäckerei Schmidl.

50 Jahre ist es her, dass Gerhard Holnsteiner den ersten Arbeitstag in der Bäckerei Schmidl hatte. Er ist damit einer der längst gedienten Mitarbeiter und ein richtiges Schmidl Urgestein. Eine Bäckerei ohne ihn habe ich etwa gar nicht kennengelernt. Daher ist es heute Zeit, Danke zu sagen und ihn vor den Vorhang zu holen.

Die Anfänge: Vom Bäcker zum Freund

Gerhard Holnsteiner kam 1970 als gelernter Bäcker zu meinem Vater. Nach seiner Lehre bei der Bäckerei Leister im Waldviertel hat er bei meinem Onkel in der Bäckerei Riederich in Langenlois gearbeitet, wo er auch seine Frau Maria kennen gelernt hat. Als die Backstube dort geschlossen wurde, kam Gerhard mit 20 Jahren zu uns. Für uns ein Glücksgriff!

Neben der Arbeit in der Backstube wurde er nach ein paar Jahren zusätzlich Fahrer und lieferte täglich frisches Brot und Gebäck nach Wien. Als Schmidl ein Franchise Partner von Resch & Frisch wurde, war Gerhard der erste Außendienstmitarbeiter und später Vertriebsleiter. Gerhard und mein Vater waren immer ein gutes Team, mein Vater schätzte Gerhard für seinen großen Einsatz und seine Loyalität sehr. Ich möchte fast sagen, dass eine Freundschaft entstand. Sie haben gemeinsam gefrühstückt und dabei die Tagesplanung besprochen, sich immer wieder ausgetauscht. Gerhard wurde so zur rechten Hand meines Vaters. Als mein Vater erkrankte, war es sein Wunsch, von Gerhard ins Krankenhaus gebracht zu werden. Was dieser ihm erfüllt hat, auch wenn es sicher sein schwerster Gang war. Zwischen beiden blieb immer das „Sie“ als Zeichen des Respekts füreinander und der besonderen Freundschaft. Natürlich gab es auch manche Differenzen, doch herrschte nie ein böses Wort.

Mein Fels in der Brandung
Ich war ja selbst gerne schon als kleines Mädchen in der Bäckerei unterwegs. Selbst Vater von drei Kindern (Bettina sowie die Zwillinge Gerhard und Markus), hat sich Gerhard Holnsteiner auch im ärgsten Trubel immer kurz Zeit genommen für mich.

Und er ist auch hinter mir gestanden, als ich 2014 die Bäckerei übernommen habe. Damals habe ich oft gehört, dass ich zu jung sei und zu unerfahren – und noch dazu mit zwei kleinen Kindern. Gerhard Holnsteiner war für mich so etwas wie der Fels in der Brandung, er hat an mich geglaubt. Er hat mir die Führung der Bäckerei von Anfang an zugetraut und mir damit ein Vertrauen entgegengebracht, das ich mir bei anderen erst hart erarbeiten musste. Gerhard versucht auch heute noch, mich zu unterstützen, wo immer er kann. Ich schätze seine Erfahrung und sein Wissen um den Betrieb sehr und seine Geschichten von früher. Gerhard erzählt mir immer von meinem Vater, wie und warum er manches getan hat. Das hilft mir jetzt nicht nur in der Leitung der Bäckerei, ich habe so meinen Vater von einer ganz anderen Seite kennengelernt.

Mehr als ein Mitarbeiter, ein Familienmitglied
Seit 2010 ist Gerhard offiziell in Pension, aber noch immer im Betrieb tätig. Bis heute trinken Gerhard und ich unseren ersten Kaffee gerne zusammen. Wir reden dann über die Einteilung des Tages und die Aufteilung. Gerhard ist für mich da, wenn ich einen Rat brauche, ob beruflich oder privat. Und er hat immer ein offenes Ohr für meine beiden Söhne Moritz und Laurenz, die ihn und auch seine Frau Maria gerne liebevoll „Opa und Oma“ nennen. Das alles hat mir viel bedeutet und bedeutet mir viel, denn Gerhard ist mit seiner Art und seiner Fürsorge um den Betrieb und mich ein Geschenk, ein Engel.

Wir wünschen uns, dass du, lieber Gerhard, uns noch lange begleiten wirst, mit deinem Rat, deinem unvergleichlichen Humor, deiner Freundschaft. Vielen Dank für die vielen Jahre und auf hoffentlich viele weitere!